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Godet gefertigte Pour le Mérite
 

Prinz Friedrich von Brandenburg, der spätere König Friedrich I von Preussen, stiftete den “Orden de la Générosité” im Jahre 1667. Nachdem Friedrich II (Der Große) den Trohn im jahre 1740 bestieg aenderte er den Namen des “Ordre de la Générosité” in “Pour le Mérite” und verlieh ihn nicht nur für Zivile sondern auch für militärische Verdienste. Ab dem 18 January 1810, unter König Friedrich-Wilhelm III, wurde dieser Orden nur noch für militärische Verdienste im Kriege verliehen. Für aussergewöhnliche militärische Verdienste wurde er mit Eichenlaub verliehen und wurde anstelle des schwarzen Bandes mit silbernen Seitenstreifen mit einem dreifach silber gestreiften Band getragen. Am 18 July 1844, stiftete Friedrich Wilhelm IV die Krone zum Pour le Mérite. Diese wurde an die verliehen, die den Orden seit 50 Jahren innehatten. König Wilhelm I stiftete das Grosskreuz zum Orden Pour le Mérite im Jahre 1866.

Alle Preussischen Orden wurden bi zum Jahr 1916 in echtem Gold gefertigt, so auch der Orden Pour le Mérite. Wilhelm II verfühgte im November 1916, das nunmehr alle Orden aus vergoldetem Silber zu fertigen seinen.

Insgesamt wurde der Orden Pour le Mérite im ersten Weltkrieg wie folgt verliehen. Die nachstehenden Zahlen beinhalten goldene sowie Silber vergoldete Dekorationen: 

Pour le Mérite

Pour le Mérite mit Eichenlaub

687

122

Die nachfolgende Pour le Mérite Dekoration ist eine die zwischen 1916 und 1918 gefertigt und verliehen wurde. Das Stück ist zweiteilig aus Silber geprägt sowie anschliessend emailiert und vergoldet worden. Das Dargestellte ist noch mit seiner damals populären Schutzlakierung aus Schellak versehen. Schellak sollte das Metall vor dem oxidieren/anlaufen schützen. Es zeigt die Herstellerpunze “J · G · u · S” für “Jean Godet und Söhne” und die für Silber vergoldete Orden vorgeschriebenen Punze “938”. 

Avers

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Revers

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Die Ordensdekoration wiegt 33 g und misst 52.5 x 54.5 mm.

Der oben abgebildete Pour le Mérite ist ein excellentes Exemplar einer Godet gefertigten Ordensdekoration aus der zweiten Hälfte des Ersten Weltkrieges - ein zeitgenössisches Original.

1761 wurde die Firma Godet von Jean Godet gegründet. Godet war eine der ersten Betriebe, die sich mit der Herstellung von Orden in Deutschland beschäftigte. Unter der Leitung von Jean Fredric Godet erreichte man den Status eines Hofjuweliers der Preussischen Könige um 1828.

Die Familie Godet betrieb das Geschäft als J. Godet & Söhne zwischen 1864 bis kurz nach 1924. Der Name wurde dann in Eugen Godet & Co geändert. In den späten 20ern bis frühen 30ern wurde der Betrieb in Gebrüder Godet & Co unbenannt.

Andere Godet Referenzstücke:

  • Hier der Pour le Mérite aus der Zeughaussammlung in Deutschen Historischen Museeum in Berlin. Das Eichenlaub ist wie der Pour le Mérite Silber vergoldet. Es war im Museeum vor der Wiedervereinigung ausgestellt und soll von Kaiser Wilhelm II getragen worden sein. Das Eichenlaub ist das eines fürstlischen Hausordens von Hohenzollern oder des Badischen Orden zom Zähringer Löwen.

 

  • Ein identischer, jedoch aus echtem Gold gefertigter Pour le Mérite,ist Teil der britischen Royal Collection. Wilhelm I verlieh die Dekoration an Duke Arthur of Connaught November 1882 für seine Verdienste während der Kämpfe um Tel-el-Kebir. Der Beschreibung nach sol der ring mit einem G graviert sein. Es war Teil der Austellung im Holyroadhouse, Edinburgh und Windsor Castle in 1996: “Royal Insignia of British and Foreign Orders of Chivalry from the Royal collection”. Der Pour le Mérite ist hier auf Seite 39 abgebildet.

     

     

  • Der Geschenk Pour le Mérite des späteren Generalmajor Paul Krause, Oberst und Regimentskommandeurs des IR 158. Er bekam den Orden Pour le Mérite am 1. April 1918. Die Dekoration wurde als Geschenk vom Offizierkorps bei Godet anfertigen lassen. Es ist absolut identisch mit den normal verliehenden Pour le Mérites und zeigt die klassische Godet Markierung auf der Bandringöse. Dieses spezielle Stück wurde massiv gepraegt und zeigt die persönliche Gravierung auf seiner Rückseite sowie die Namen aller Offiziere auf den Kreuzarmkanten.

  • ein identisches Stück wurde 1992 in einem deutschen Auktionshaus versteigert. Der Gruppe des General Major Christoph Ralf von Egidy lag sein am 31. October 1918 verliehener PlM bei. Er ist wie oben mit “J · G · u · S” für “Jean Godet und Söhne” und der für Silber vergoldete Orden vorgeschriebenen Punze “938” gestempelt. 

  • Ein weiterer PlM ist im nachfolgenden Bild zu sehen. General Major Otto v.Lancelle trägt den Ihm am 9. Oktober 1918 verliehenden PlM neben weiteren Orden.

  • Das nachfolgende Stück gehört zu dem Nachlaß von Major Karl von Phelwe, Batalionskommandeur im 2. Garde - Reserve - Regiment. Er erhielt den PlM am 21. April 1918. Der Nachlaß erhielt trotz der späten Kriegsverleihung ein echt Goldener.

 

© A. Schulze Ising, I/08

 
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