Ordenszeichen zeigen in
beeindruckender Weise die Fertigkeit und die Kunst der
bedeutensten Juweliere und Goldschmiede ihrer Zeit
wieder. Zu ihnen gehören unter anderem so bekannte Namen,
wie Fabergé in Moskau oder Le Maitrè in Paris. Jedes
Ordenskleinod ist ein Spiegel der Zeit in der es
verliehen wurde. Manigfache Arbeitsgänge, Emalieren,
Silber- und Goldschmiedetechniken führten zur
Herstellung der teilweise überaus seltenen und aufwendig
gemachten Schmuckstücke.
Das nachfolgende Ordenskreuz
ist ein Beispiel für die Handwerkskunst aus der
Anfangszeit des 19. Jahrhunderts. Es handelt sich um den
im Jahre 1810 von Großherzog Carl Ludwig von Baden
gestifteten Orden vom Zähringer Löwen. |
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Das abgebildete Ordenskreuz der
Komthurklasse besteht aus mehreren aufwendig zusammengefügten Einzelteilen. Auf
das aus zweierlei Arten Gold (Rot- und Gelbgold) bestehende Gerüst wurden in
juweliersmäßiger Weise mit Silberfolie unterlegte Kreuzarme aus grünem Glasfluß
aufgelegt. Im Zentrum des Ordenszeichens ist die Ruine des "Stammschlosses derer
von Zähringen" in feinster per Hand ausgeführter Emailmalerei dargestellt.
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Die ganz
in Gold ausgeführte Rückseite enthält in der Mitte ein rot emailiertes Zentrum.
Auf dieses wurde ein ebenfalls in Gold hergestellter miniaturisierter Löwen
aufgelegt. Orden aus den Stiftungszeiten sind extrem selten, da sie nach dem
Ableben der jeweiligen Träger von den Erben an die Ordenskanzlei zurückgegeben
werden mußten. Nur in ganz besonderen Fällen durften die wertvollen Stücke zum
Andenken an die Beliehenden behalten werden. Dann zu Anfang des 20. Jahrhunderts
wurde den Nachfahren eines Ordensträgers die Möglichkeit eingeräumt, das
jeweilige Stück vom Staat zu erwerben. Bedenkt man jedoch, das zu damaligen
Zeiten ein Orden, je nach Klasse und Ausführung, den Wert eines mittleren
Wochenlohns hatte, überstieg der Preis in den meisten Fällen die Kaufkraft der
Erben.
Orden vom Zähringer Löwen:
Komthurstern 1.Modell |
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