Zu den sicherlich seltensten
Ritterkreuzen der deutschen Orden gehört wohl das
Ritterkreuz des Hessischen Ludwig Ordens. Von der Stiftung
des Ordens am 14.Dezember 1831 an wird das Ritterkreuz in
zwei Klassen verleihen. 1912 wird aus der 1.Klasse das
sogenannte Ehrenkreuz, eine Steckdekoration, und aus der
2.Klasse das Ritterkreuz.
Das Hessische Staatshandbuch von 1909/10
gibt für den Ludwigs Orden folgende Liste lebender Träger
wieder:
Klasse |
Großkreuz |
Komthurkreuz
1.Klasse |
Komthurkreuz
2.Klasse |
Ritterkreuz
1.Klasse |
Ritterkreuz
2.Klasse |
goldene
Medaille |
silberne
Medaille |
Anzahl |
14 |
- |
5 |
9 |
14 |
1 |
2 |
Nachstehend sind einige Exemplare
abgebildet:
am 19.12.1841 an den späteren
Oberst Bernhard von Linsingen verliehendes Ritterkreuz
1.Klasse. Dieses extrem fühe Exemplar ist in aufwendigster
Arbeit in Rotgold gefertigt. Die rote pastellfarbende
Einfassung der Kreuzarme ist über das schwarze Grundemeil
gemalt und überglasiert. Die Medaillon-inschrift sowie die
floralen Elemente sind in Blattgold plastisch einer Glasur
unterlegt. Ein typisches Beispiel der Juwelierskunst des
frühen 19. Jahrhunderts. |
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Rechts sehen Sie die Vorder- und
Rückseite eines Ritterkreuzes 1.Klasse aus der
Verleihungsperiode um 1880. Auch dieses Stück ist in
hervorragenster Juwelierqualität ausgeführt. Wie oben ist
der Kreuzkörper aus rotem Gold hergestellt. Die Krone
jedoch zeigt die für die Zeit typische Zweifarbigkeit. Aus
rotem Gold gefertigt, wurde an bestimmten Stellen durch
ein Ätzverfahren der die rote Farbe gebende Kupferanteil
herausgelöst. |
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Hier ein extrem seltenes Ritterkreuz
der letzten Fertigung 1918. Das Stück ist aus vergoldetem
Silber hergestellt und feinst verarbeitet. |
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© A. Schulze Ising, XI/99
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