Wie schon mehrfach angedeutet
sind Schwerterdekorationen die großen Raritäten
unter den deutschen Orden. Besonders die kleinen
Fürstentümer waren sparsam im Umgang mit den Orden für
Tapferkeit.
Das Fürstlich Lippische Ehrenkreuz
wurde am 25. Oktober 1869 für beide Linien des Hauses in drei
Klassen gestiftet. Chiffre der Rückseite
"LA" für Leopold Adolph.
In 1871 wurden die Schwerter
für Kriegsverdienste zu diesem Orden gestiftet.
Die
Ritterkreuzklasse von 1869-1887 2.Klasse und von 1887-1890
3.Klasse genannt wurde vom 20.April 1871 bis 8.Juni 1871 5
mal mit Schwertern durch die Mitte verliehen. Bis
Dezember 1872 wurde von Lippischer Seite 5 und von der
Schaumburger Seite 6 Kreuze 2.Klasse mit Schwertern verliehen¹.
Durch die Trennung der beiden
Lipischen Linen kam es zu einem Modellwechsel. Beide
Fürstentümer verliehen im Prinzip den gleichen Orden im
gleichen Design, hatten jedoch die entsprechende Chiffre auf
der Rückseite der jeweiligen Dekorationen.
Während
des ersten Weltkrieges gab es nur 25 Verleihungen der 3.Klasse
mit Schwertern. Die ersten Stücke waren echt goldene, die mit
Silber vergoldeten Schwertern ausgerüst wurden (bis 1914). Nachstehend sehen Sie eine spätere
Dekoration der 3.Klasse mit Schwertern, die komplet aus
vergoldetem Silber hergestellt wurde und aus der
Verleihungsserie 1916 -18 stammt.
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reverse |
Auch die 4.Klasse mit Schwertern
in der 1.Abteilung gehört zu den Seltenheiten der Lippischen Orden. Sie wurde
vom 30.Mai 1905 bis 11.November 1918 nur 82 mal verliehen,
die niedrigere 2.Abteilung wurde sogar nur 47 mal an tapfere
Soldaten verliehen¹:
¹Reiner
Schwark: "Orden und Ehrenzeichen des Fürstentums Lippe
Detmold 1778-1933", Schriften des Lippischen
Landesmuseeums, Band VI.
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