Abbildung 3:
Rechts die Flachdrahtnadel am Großkreuz Stern des 1.
Models, links die am Großkreuz Stern des
Nachfolgemodels
c)
Die Band Öse des 1. Models ist eine einfache Draht
Öse die durch einen fest angelöteten kleinen
Zwischenring gezogen wurde. Beim Nachfolgemodel
befindet sich selbige an einer aufwendig
Zierbefestigung.
Abbildung 4:
Bandringösen (1.
Model rechts)
d)
Silbergehaltsstempelungen wurden wie folgt
angebracht. Im unteren Kreuzarm aller am Band
getragenen Ordenszeichen wurde ein "900"er
Silbergehaltsstempel geschlagen. Die Rückseite der
2. Klasse wurde mittig mit dem Word "Silber" und dem
Silbergehaltsstempel "900"
die der Ordensterne mit dem Word
"Silber" und "800" geschlagen.
Abbildung 5:
Silbergehaltsstempel
900 am unteren Kreuzarm eines Ordenskreuzes
Abbildung 6:
Silbergehaltsstempel auf den Sternen (links) und der
2.Klasse (rechts)
e)
Die Medaille des ersten Modells zeigt ein
Malteserkreuz mit stark gekörntem Hintergrund sowie
den 1. Model typischen Adlern. Die Nachfolgemodelle
unterscheiden sich durch eine sehr viel feiner
Rauung des Kreuzes.
Abbildung
7: Vorderseiten der Nachfolgemedaillen im Vergleich
zum 1. Modells. Wien, Berlin und 1.Model - von links
nach rechts.
Im Gegensatz
zu den späteren Medaillen zeigt die
Medaille des ersten Modells nur den
Silbergehaltsstempel "900" auf dem Medaillenrand
Abbildung 8:
Vergleich der verschiedenen Medaillen
Am 28.
September 1938 übereichte Adolf Hitler Benito
Mussolini eine Ehrengabe in Form eines
speziellen Großkreuz Satzes des Deutschen Alder
Ordens in einem Bernsteinetui mit silbernen Beschlägen.
Neben dem normalen Großkreuz kam hier ein Brillanten
besetzter Großkreuz Stern zur Verleihung.
Abbildung 9: Abbildung des Satzes und des Etuis aus Münchner Neuste Nachrichten
Trotzdem beim
ersten Model keine Schwerter für militärische
Verdienste vorgesehen waren existieren Ordenszeichen
mit Schwertern. Diese Schwerter sind in derselben
Manier wie bei den Nachfolgemodellen angebracht und
sind sicherlich nachgerüstet.
Abbildung 10:
3. Stufe des Ordens mit Schwertern
Abbildung 10
zeigt außerdem die für das erste Modell typische
Ordens- und Klassenbezeichnung im Etuiinnendeckel.
Alle Klassen wurden als "Orden
vom Deutschen Adler" bezeichnet, die Medaille
als "Verdienstmedaille". Die Etuis sind in
der Regel größer als beim
Nachfolgemodell wurden jedoch bereits während
dieser Epoche einer kleineren Größe
angepasst.
Wer wurde nun
mit diesem neuen Orden in seiner ersten Form
beglückt? Der natürliche Kreis der Beliehenen zog
sich natürlich um die europäischen
Nachbarn. Spanier und Italiener waren wohl die anfänglich
Beliehenen. Weiterhin findet man deutschfreundliche
Ordensträger. So wird in der "The Chicago Tribune"
am 25. November 1938 unter der Überschrift ”…Hitler
seeks friends” (Hitler sucht Freunde) eine Liste von
US Amerikanern veröffentlicht.
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Eine der Urkunden
dieser speziellen Verleihung |
Abbildung 11:
Auszug aus "Chicago Tribune"
Weitere
Verleihungen an US Amerikaner fanden in 1938 wie
folgt statt:
[General
Motors,] als Besitzer Deutschlands größter
Automobilfabrik, war für die Kriegsvorbereitung der
Achsenmächte wichtiger als Ford und
Chrysler, deren Investitionen wesentlich geringer
waren. GM's Teilnahme an der Kriegsvorbereitung
startete schon in 1937. Ihre Opel Niederlassung
kooperierte mit dem Reich ein Werk für schwere
Lastwagen in Brandenburg zu errichten, da man dort,
basierend auf den Aussagen der Militärs,
vor Luftangriffen sicherer sei. In den nachfolgenden
Jahren lieferte GM den Opel "Blitz" aus dem Werk
Brandenburg an die Wehrmacht. Für diese und weitere
Zuwendungen die der Kriegsvorbereitung hilfreich
waren wurden dem Verantwortlichen für die
Übersee Aktivitäten von GM 1938 der
Deutsche Adler Orden (1. Stufe) durch Adolf Hitler
verliehen.
Ford war
ebenfalls an den Kriegsvorbereitungen Nazi
Deutschlands aktiv beteiligt.
Ford öffnete 1938 in Berlin ein
Lastwagenwerk dessen wirkliche Tätigkeit,
basierend den Aussagen des U.S. Army
Nachrichtendienstes, die Herstellung von
Truppentransportern für die Wehrmacht. In diesem
Jahr wurde der Geschäftsführer von Ford
mit dem Deutschen Adler Orden beliehen (1. Stufe)5).
Nachfolgend die
Ordens Dekorationen:
Abbildung 12:
Kreuze und Verdienstmedaille des Deutschen Adlerordens 1. Modell
Abbildung 13: Sterne und
Ordenszeichen der 2. Stufe
Abbildung 14:
Rückseiten der Sterne und 2.
Stufe
Die
Gestaltung der Begleitpapiere wie Urkunden,
Empfangsquittung und Urkundenmappen wurde während
seines Bestehens von 1937 bis 1945 nicht verändert.
Abbildung 15: Umschlag und
Urkundenmappe
Abbildung 16:
Verleihungsurkunden
Nachfolgend Abbildungen der
einzelnen Ordensstufen in den entsprechenden Etuis.
Sie öffnen ein separates Fenster um die
Stücke in besserem Detail sichtbar zu machen durch
einfaches Anklicken der jeweiligen Abbildung.
Verdienstmedaille |
3. Stufe |
2. Stufe |
1. Stufe |
Verdienstkreuz mit
Stern |
Großkreuz |
Wie bereits
oben angedeutet wurden die Etuis speziell in den
unteren Klassen bereits während des
Bestehens des 1. Modells verkleinert. Hier der
Vergleich am Beispiel der 2. Stufe.
Wie bereits oben erwähnt,
lässt sich mit ziemlicher Sicherheit durch einen
stilistischen Vergleich feststellen, dass das 1.
Modell des Deutschen Adlerordens von Deschler
gefertigt wurde. Nimmergut behauptet zwar in seinem
Werk: “Deutsche Orden und Ehrenzeichen bis 1945“,
dass Deumer der erste Hersteller gewesen sein soll,
liefert jedoch keine Beweise für seine Behauptung.
Der Name Deschler tauchte bisher in diesem
Zusammenhang nur als Theory auf. Erstmalig nach der
Veröffentlichung des Buches “The War Merit Cross
1.Class and it’s higher grades” von Dietrich Maerz
und George Stimson in 2017 scheint ein erstes Indiz
aufgetaucht zu sein.
Hier wird der von Deschler
gefertigte Vorlagestück des Ritterkreuz des
Kriegsverdienstkreuzes mit Schwertern abgebildet.
Auffällig ist die Bandringöse an dem Stück so sie
doch der der Kreuze in der 1.Stufe und des
Großkreuzes des Deutschen Adler Ordens identisch zu sein scheint.
Zum weiteren Vergleich
konnte auch das Vorlagestück ohne Schwerter herangezogen
werden.
Nicht nur die
Bandringöse, aber auch der Silberstempel ist
identisch zu denen an den Dekorationen der Deutschen
Adlerorden.
Fußnoten:
1) Reichskanzlei,
Akt. Betr. Orden und Ehrenzeichen – Allgemeine-Orden
1/Bd. 2 1934-1939, Bundesarchiv Koblenz
2) „The
Meritory Order of the German Eagle“, 2016, Jesus M.
Franco Ruiz, Page 10.
3)
„Deutsche Orden
und Ehrenzeichen bis 1945“, 2001, Band 4, Joerg
Nimmergut, Page 1892.
4)
The
author does not know of any evidence that suggest
the Deschler or Deumer theory.
5)
Aus de Englischen: “Critical
Evaluations in Business and Management”, 2003,
Alfred P. Sloan, Page 380