Mit der Stiftung des
königlich sächsischen Albrecht Ordens wurde als 5.Klasse
dieses Ordens das sogenannte Kleinkreuz geschaffen, welches
1858 in Ehrenkreuz umbenannt wurde. Mit der letzten Verleihung
am 27. November 1875 sind insgesamt 362 dieser Kreuze
ausgegeben worden.
Wie den meisten Ordensammlern
bekannt sein dürfte hatte man über 23 Jahre den Orden mit dem
falschen Medaillonbildnis vergeben. Er zeigte nicht den dem
Orden namensgebenden Stammvater der Albertinischen Linie des
Wettinischen Fürstenhauses, Herzog Albrecht der Beherzte,
sondern Herzog Johann den Beständigen. Nach Aufdecken des
Irrtums verschwand die sog. Bäckermütze in aller Stille. Diese
Änderung beruhte auf einem nicht veröffentlichen Beschluß des
Gesamt - Ministeriums vom 26.Januar 1875.1) Das
Erkennen dieses gravierenden Fehlers wurde zum Anlass genommen,
die Statuten des Albrecht Ordens neu zu fassen. So wurde die
goldene Medaille in das sog. Albrechtskreuz umgewandelt und an
die Stelle des Klein- oder Ehrenkreuzes tratt das Ritterkreuz
2.Klasse. Die Träger der Dekorationen des sog. 1.Modells
hatten nunmehr die "Möglichkeit" ihre unrichtigen Orden und
Ehrenzeichen in statutengemäße umzutauschen, was sicherlich
von den Behörden mehr als erwünscht war.
All dies trug sicherlich dazu bei,
das diese Klasse zu den extremen Seltenheiten auf dem Gebiet
der sächsischen Orden gehört. Mir persönlich sind nur 3
Exemplare in Sammlungen bekannt.
[1]
"Die Orden des Königreiches
Sachsen" 1997; D.Weber; Paul Arnold; P.Keil
© A. Schulze Ising, XI/02
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